Herr Nematov begann seinen Vortrag mit einer Einleitung zum russischen Zarenreich und russischer Geschichte. Russland als Vielvölkerstaat, welcher den europäischen Nationen, was soziale und technologische Entwicklungen anging, weit hinterher war, blieb hierbei zentral. Die Geographie und die Transsibirische Eisenbahnlinie waren ebenso ein Fokus. Die Chronologie behandelte die Emanzipation der Leibeigenen, den Russo-Japanischen Krieg, die 1905 Revolution, den Ersten Weltkrieg und die beiden 1917 Revolutionen.
Nach einer kurzen Einführung zum russischen Bürgerkrieg diskutierte Nematov die Interessen verschiedener Staaten, die sich in den Bürgerkrieg einmischten: Rumänien, Großbritannien, Frankreich, die USA und Japan. Die geographischen Unterschiede zwischen Murmansk & Arkhangelsk, der Krim und Vladivostok und welchen Einfluss dies auf Intervention hatte, wurden dargestellt. Als besonders brutal wurden die Japaner eingeordnet, welche schon seit 1905 ein imperiales Interesse am Osten Russlands hatten. Großbritannien und Frankreich wurden von machtpolitischen Interessen geleitet und gingen gegen die Zivilbevölkerung vor, jedoch zu einem geringeren Grad als Japan. Die USA war am humanistischen, und lieferten unter der Direktion des späteren Präsidenten Hoover große Mengen an Nahrung, um die Hungerkatastrophe, die mehrere Millionen Menschen tötete, zu lindern. Problematisch war dabei jedoch dass die Essensvorräte nach Vladivostok geliefert wurden, und von dort oft den Rest Russlands nicht erreichten - nur eine Eisenbahnlinie verband Vladivostok mit dem Rest Russlands, und diese wurde umkämpft und unter anderem von der Tschechoslowakischen Legion besetzt.
Die Internationale Intervention welche die Weissen gegen die Roten unterstützte, war einer von vielen Faktoren welcher dazu führte, dass die Roten den Bürgerkrieg gewannen. Die Kriegsverbrechen, welche von der Entente begangen wurden, gab der kommunistischen Propaganda und Sache Glaubwürdigkeit, und die Weißen wurden als Verräter am eigenen Volk dargestellt. In der Fragerunde und Debatte ging Nematov auf die Lehren ein, die Frankreich von der 1905 und 1917 Revolutionen gelernt hatte. Er gab Überblick über eine detaillierte Fallstudie, welche die Beziehung zwischen Entente Mächten, Machtpolitik, Weissen Fraktionen und Kriegsverbrechen darstellte, indem er die Beziehung zwischen Ataman Seymanov und Japan skizzierte. Er beantwortete außerdem Fragen zur Interaktionen von Russland und dem Völkerbund.